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Unternehmen Nachhaltigkeit Brotretter Geschichte

Warum Brotretter?

Die Idee hinter BrotRetter

«Unsere Gäste in unseren Geschäften setzen einfach voraus, dass sie bis in die Abendstunden aus einem attraktiven und reichhaltigen Sortiment wählen können.

Das ergibt aber leider auch eine beträchtliche Menge an nicht verkauften Backwaren. Ich konnte es kaum ertragen, dass wir jeden Tag so viel Brot übrig haben – und das, obwohl wir schon die Tafeln beliefern und viele andere soziale Projekte unterstützen», sagt Tobias Schulz.

«Mit BrotRetter gibt es jetzt endlich eine Lösung: Wir haben zufriedene Gäste, überzeugte Mitarbeiter und eine überaus sinnvolle Verwendung für nicht verkaufte Backwaren».


Investition und Umsetzung

Die Investitionssumme für die erste Brotretter-Filiale in Hamburg-Lohbrügge betrug rund 40.000 Euro und der Standort am oberen Ende der Alten Holstenstraße ist nicht schlecht. Sie ist in weiten Teilen die Fußgängerzone, die Lohbrügge mit Alt-Bergedorf verbindet. Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr befristet. Dann muss sich zeigen, ob sich das BrotRetter-Projekt rechnet. Filialleiterin Maria Raab: «Meine Hoffnung liegt darin, dass die Kunden unsere Idee so annehmen, wie wir es uns wünschen. Und ich würde mich sehr freuen, wenn ich von den fünf jungen Männern viele dauerhaft meine neuen Kollegen nennen kann».

Bewirtschaftet wird BrotRetter Lohbrügge – einerseits – von vier Beschäftigten der Bäckerei Junge. Die andere Hälfte des Teams stellt Hinz+Kunzt mit drei Verkäufern und zwei Fahrern. Das Sortiment sieht Brote, Brötchen, Snacks, Kuchen und Kaffee vor. Das kleine Café zählt 16 Sitzplätze innen und zwölf außen. Geöffnet ist ab 08:00 Uhr solange der Vorrat reicht.

«Wir möchten am liebsten jeden Tag Schlangen vor dem Laden haben», sagt Niels Nattermüller, Vertriebsleiter bei der Bäckerei Junge. «Das Brot vom Vortag wird zu günstigen Preisen verkauft. Das fängt bei 29 Cent an und das teuerste Brot wird 1,29 Euro kosten. Über 90 Prozent der Ware wird nicht mehr als 99 Cent kosten».

Klassische Win-win-Situation

Schon seit Jahrzehnten pflegt die Bäckerei Junge eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Tafeln, arbeitet eng mit der Aidshilfe und dem Kinderschutzbund zusammen. Das BrotRetter-Projekt ist ein weiterer Weg, sozialer Verantwortung gerecht zu werden. «Unsere Kunden und Mitarbeiter können jetzt sicher sein, dass trotz eines großen Angebots und einer entsprechenden Verfügbarkeit, Backwaren vom Vortag auch vor einem ethischen Hintergrund sinnvoll wiederverwendet werden», sagt Junge-Sprecher Gerd Hofrichter mit Blick auf das BrotRetter-Projekt. «Außerdem geben wir Menschen, die Halt suchen, eine Chance sich wieder auf dem Arbeitsmarkt einzufinden. Nicht zuletzt kommen eventuell anfallende Überschüsse der Arbeit von Hinz+Kunzt zugute. Also eine klassische Win-win-Situation …»

(Fotos: jb), Hamburg (jb/hk), Quelle: webbaecker.de