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Unternehmen Presse & B2B Pressemitteilungen Pressearchiv Pressemitteilung 13.09.2018

Pressemitteilung

 

Zwei Jahre BrotRetter in Lübeck

Engagement | Freitag, 14.September 2018 |

"BrotRetter - eine Erfolgsstory"

Interview mit Initiator und Junge-Geschäftsführer Tobias Schulz

Das BrotRetter-Geschäft in der Lübecker Holstenstraße feiert seinen zweiten Geburtstag und ist gleich auf zwei Feldern erfolgreich: Zum einen setzt man dort ein Zeichen für den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln, weil Backwaren vom Vortag zu einem günstigen Preis angeboten werden. Zum anderen gibt man Menschen in einer schwierigen Lebensphase neue Perspektiven, die weit über das Berufliche hinausgehen. BrotRetter-Initiator und Junge-Geschäftsführer erläutert im Interview, warum ihm das Projekt so am Herzen liegt.


Redaktion: Zwei Jahre BrotRetter in Lübeck. Sind sie mit der Entwicklung zufrieden?

Tobias Schulz: Auf jeden Fall. Da stecken aber auch jede Menge Arbeit, Kreativität und finanzielle Mittel drin. Aber Junge hat mit der Vorwerker Diakonie einen idealen Partner für dieses Projekt gefunden, der mit der gleichen Leidenschaft wie wir selbst dabei ist. Trotz der Schwierigkeiten, die bei solch einem ambitionierten Projekt unvermeidlich sind, können wir mit Stolz sagen: Es läuft, die Ziele wurden erreicht!

Das war zum einen…?

Unsere Hauptmotivation war es, ein klares Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzten. Gemeinsam mit dem BrotRetter-Geschäft in Hamburg, das wir gemeinsam mit Hinz und Kunzt betreiben, bewahren wir Tag für Tag mehr als 2.500 Brote, Brötchen und Kleingebäck davor als Tierfutter verwertet oder entsorgt zu werden. Dieses Brotretten hat uns eine Nominierung für den Bundespreis „Zu gut für die Tonne" eingebracht. Darauf sind wir stolz.

… und zum anderen?

Wir wollen nicht nur dem Brot eine zweite Chance geben, sondern auch Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Denn wie wir alle wissen, ist Arbeit ein zentraler Teil unseres Lebens. Sie sichert nicht nur ein Einkommen, sondern stärkt auch soziale Kontakte und das eigene Selbstbewusstsein. Wessen Leben aus dem Tritt geraten ist, der benötigt außerdem Anerkennung und Wertschätzung. BrotRetter bekommen das alles. Nach einer gewissen Zeit sind diese Menschen dann auch bereit für den regulären Arbeitsmarkt. So wurden erst jüngst zwei BrotRetter in eine Ausbildung und eine Vollzeitstelle bei Junge übernommen.

Wie sieht die wirtschaftliche Seite des Projekts aus?

Es ist ein Non-Profit-Projekt. Jährlich schießen wir einen hohen fünfstelligen Betrag hinzu. Die Unterdeckung trägt Junge allein. Aber das ist es uns wert, weil das Projekt täglich etwas Sinnvolles bewegt. Wir betrachten diese Initiative als Teil unserer sozialen Verantwortung.

Ein Blick zurück: Wie ist die BrotRetter-Idee entstanden?

In der Vergangenheit standen wir vor der Situation, dass trotz eines verantwortungsvollen Umgangs und der Abgabe von Backwaren an die Tafeln immer noch zu viel Ware übrigbleibt. Junge wollte zielgerichtet ein Zeichen setzen für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Der Verkauf von Brot vom Vortag war der eine Baustein, zu dem dann noch die Komponente kam, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu helfen. Zusammen mit unseren Partnern haben wir diese Idee dann im Detail ausgearbeitet und auf den Weg gebracht.

Was macht das Projekt aus?

Unsere Gäste und Mitarbeiter können jetzt sicher sein, dass trotz eines großen Angebots und einer entsprechenden Verfügbarkeit, Backwaren vom Vortag auch vor einem ethischen Hintergrund sinnvoll wiederverwendet werden. Außerdem geben wir Menschen, die es besonders nötig haben, eine Chance sich wieder auf dem Arbeitsmarkt einzufinden.

Weitere Infos auch auf www.brotretter.de