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Mineralstoffe und Spurenelemente in Lebensmitteln

Viele Menschen wissen, dass Lebensmittel bzw. Zutaten wie Sonnenblumenkerne, Chia Samen, Haselnusskernen, Hafervollkornflocken, Kürbiskerne oder Leinsamen viele Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten.

In diesem Artikel bekommen Sie einen Überblick über einige Mineralstoffe, die in unseren Körpern vorkommen und welche Funktionen sie haben. Außerdem erfahren Sie hier welche Mineralstoffe und Vitamine in welchen Lebensmitteln vorkommen.

Laut Bundesministerium für Risikobewertung und der National-Verzehrs Studien, in denen die Essgewohnheiten der Deutschen analysiert werden, stellen nicht alle Mineralstoffe ein Risiko zur Unterversorgung dar. Das bedeutet, dass in den meisten Fällen keine Supplementierung (Ergänzung) notwendig ist, sondern nur eine ausgewogene Ernährung!

Magnesium

Was ist Magnesium?

Magnesium ist das vierthäufigste Kation im menschlichen Körper. Es gehört mit Kalium zu den wichtigsten intrazellulären Elementen. Der Gesamtkörperbestand des Neugeborenen und Erwachsenen beträgt etwa 1 bzw. 24 g. Etwa 95% des Magnesiums befindet sich intrazellulär. Über die Hälfte davon (55%) befindet sich im Knochen, 28% im Muskel und der Rest im Weichteilgewebe. Nur 5% sind in der extrazellulären Flüssigkeit vorhanden.

Das Vorkommen in Lebensmitteln: Magnesium ist ubiquitär in der Nahrung, wobei deren Gehalt beträchtlich variieren kann.

  • Fleisch und Milchprodukte enthalten weniger (28 mg/100 g) als
  • Getreideprodukte, Nüsse, Kartoffeln und grünes Gemüse (6-270 mg/100 g).
  • Weizenkleie: circa 550 mg Magnesium/ 100 g
  • Kürbiskerne: circa 535 mg Magnesium/ 100g
  • Sonnenblumenkerne: circa 420 mg Magnesium/ 100 g
  • Vollkornmehl: circa 155 g Magnesium/ 100 g
  • Haferflocken: circa 140 mg Magnesium/ 100 g
  • Vollkornbrot: circa 90 mg Magnesium / 100 g
  • Auch Kaffee und Tee tragen zur Bedarfsdeckung bei.
  • Zu den hauptsächlichen Lieferanten gehören Brot und Backwaren, Kartoffeln, Gemüse, Getränke, Milch und Milchprodukte.

Welche Funktionen hat Magnesium?

Die biologischen Funktionen von Magnesium-Ionen im Organismus sind vielfältig und umfassen u.a.: 

  • Beteiligung an Mineralisation und Wachstum des Knochens (Speicherfunktion),
  • Regulation der zellulären Signalübertragung
  • Modulation von Ionenkanälen
  • Wichtig für die normale synaptische Übertragung von Aktionspotentialen in den Neuronen.

Magnesium ist ferner beteiligt bei der Regulation von Kaliumkanälen in den Herzmuskelzellen.

Wie wahrscheinlich ist ein Magnesium- Mangel?

Beim gesunden Menschen mit den üblichen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten konnte bisher ein Mangel an Magnesium mit definierten Symptomen nicht nachgewiesen werden. Durch die Fähigkeit der Nieren zur Konservierung dauert es mehrere Monate, bis sich ein Mangelzustand entwickelt.

 

Quellen:

Elin RJ (1990). The assessment of magnesium status in humans. In: Metal Ions in Biological Systems. Volume 26: Compendium on Magnesium and its Role in Biology, Nutrition, and Physiology. H Sigel, A Sigel (Eds.) Marcel Dekker, Inc., New York, Basel, p. 579-596.

Martini LA, Mayer J (1999). Magnesium supplementation and bone turnover. Nutr. Rev. 57: 227-229.
Rude RK (2000). Magnesium. In: Biochemical and Physiological Aspects of Human Nutrition. MH Stipanuk (Ed.) W.B. Saunders Company, Philadelphia, p. 671-685. 

Agus ZS, Morad M (1991). Modulation of cardiac ion channels by magnesium. Ann. Rev. Physiol. 53: 299-307.

Laires MJ, Monteiro CP, Bicho M (2004). Role of cellular magnesium in health and human disease. Front. Biosci. 9: 262-276.

Shils ME, Rude RK (1996). Deliberations and evaluations of the approaches, endpoints and paradigms for magnesium dietary recommendations. J. Nutr. 126: 2398S-2403S.

Wester PO (1987). Magnesium. Am. J. Clin. Nutr. 45: 1305-1312.

Eisen

Was ist Eisen?

Basisdaten: Eisen ist wichtiger Bestandteil zahlreicher sauerstoff- und elektronenübertragender

Wirkgruppen. Eisen ist das vierthäufigste aller Elemente und das häufigste Übergangsmetall auf der Erdoberfläche und in lebenden Organismen. Er ist für den Menschen essentiell und wird zu den Spurenelementen gerechnet.

Das Gesamtkörpereisen beträgt beim gesunden Menschen etwa 3-5 g bzw. 45 bis 60 mg/kg Körpergewicht. Etwa 2/3 des Eisens liegen als Funktionseisen in Form des Hämoglobins in den Erythrocyten vor. Der gesunde Erwachsene verfügt in seinen 5 L Blut über 2,5 g Hämoglobineisen. 

Welche Funktionen hat Eisen?

Eisenderivate sind in vielfältiger Weise an der Verwertung des Sauerstoffs in biologischen Oxidationsvorgängen beteiligt. Eisen spielt außerdem eine Rolle bei der zellulären Energieversorgung, der Infektionsabwehr, der DNA-Synthese und ist Bestandteil von Enzymen. 

Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass Eisen- und Glucosestoffwechsel miteinander verknüpft sind und Eisen sowohl den Insulinstoffwechsel bei Gesunden als auch bei Diabetikern beeinflussen kann.

Das Vorkommen in Lebensmitteln:

Fast jedes Lebensmittel enthält Eisen, jedoch meist nur in geringen Mengen. 

Eine gemischte Kost enthält am Tag 5-15 mg Nicht-Hämeisen und 1-5 mg Hämeisen. Fleisch ist der beste Eisenlieferant. Gute Quellen sind aber auch einige Gemüsesorten (wie Spinat, Rote Beete) und Getreideprodukte (wie Vollkornmehl und Sesam). 

  • Hülsenfrüchte. Enthalten 1303 μg Eisen /100 g
  • Orangensaft. Enthält 270 μg Eisen /100 g
  • Kürbiskerne. Enthalten 4892 μg Eisen /100 g
  • Nüsse. Enthalten 1813 μg Eisen /100 g
  • Linsen. Enthalten 7500 μg Eisen /100 g
  • Sojabohnen. Enthalten 3100 μg Eisen /100 g
  • Fleisch. Enthält 2240 μg Eisen /100 g

 

Wie wahtscheinlich ist ein Eisen- Mangel?

Eisenmangel bzw. die dadurch verursachte Anämie wird in der Literatur nach wie vor als verbreiteste Mangelerkrankung beschrieben. Nach Schätzungen der WHO leiden weltweit etwa 600-700 Millionen Personen an einer Eisenmangelanämie. Anders als in Entwicklungsländern spielt der alimentär bedingte Eisenmangel in unseren Breiten allerdings keine große Rolle mehr. Die WHO schätzt die Prävalenz der Eisenmangelanämie in Industrieländern auf 2-8%. Auch die DGE (2000) stellt fest, dass in Deutschland ein ernährungsbedingter Eisenmangel wesentlich seltener als früher ist.

 

Quellen:

DGE/ÖGE/SGE/SVE (2000). Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Auflage. Umschau-Braus-Verlag, Frankfurt/Main.

Elmadfa I, Leitzmann C (1990). Ernährung des Menschen. UTB Grosse Reihe. 2. Überarbeitete Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

FAO/WHO (2001). Human vitamin and mineral requirements. Report of a joint FAO/WHO expert consultation Bangkok, Thailand. FAO Rome.

Yip R (2001). Iron. Chapter 30. In: Present Knowledge in Nutrition. BA Bowman, RM Russell (Eds.) ILSI Press, Washington, DC, p. 311-328.

Fernández-Real JM, López-Bermejyo A, Ricart W (2002). Cross-talk between iron metabolism and diabetes. Diabetes 51: 2348-2354.

Hallberg L (1981). Bioavailability of dietary iron in man. Ann. Rev. Nutr. 1: 123-147.

Mensink G et al. (2002). Was essen wir heute? Ernährungsverhalten in Deutschland. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Robert Koch-Institut, Berlin.

Souci-Fachmann-Kraut (2000). Die Zusammensetzung der Lebensmittel Nährwert-Tabellen. revidierte, ergänzte Auflage. medpharm, Scientific Publishers, CRC Press, Stuttgart.

Calcium

Was ist Calcium? 

Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff. Der Calciumgehalt des menschlichen Körpers beträgt bei Geburt 25-30 g (0,8% des Körpergewichts) und 900-1300 g bei erwachsenen Männern (bis 1,7% des Körpergewichts). 99% des Calciums befinden sich im Knochen und machen 39% des Gesamtmineralstoffgehaltes des Knochens aus. Ein geringer Anteil befindet sich in den Zähnen, weniger als 1% des Gesamtcalciums befinden sich in anderen Körpergeweben und Körperflüssigkeiten. Calcium verleiht dem Knochen, zusammen mit anderen Mineralstoffen, Kraft zur Aufrechterhaltung der Körperform.

Bei niedriger Calciumzufuhr mit der Nahrung nimmt die Calciumabsorption im Darm zu, allerdings kann die vermehrte Absorption eine chronisch zu niedrige Calciumzufuhr nicht kompensieren und eine vermehrte Freisetzung aus dem Knochen ist erforderlich, um den Calciumspiegel im Blut aufrecht zu erhalten.

Das Vorkommen in Lebensmitteln:

Der Calciumgehalt von Lebensmitteln ist sehr unterschiedlich. Calciumlieferant Nr. 1 sind Milch und Milchprodukte (mit Ausnahme von Quark).

Die wichtigsten Calciumquellen sind: 

  • Milch (120 mg/100 g) und Milchprodukte (bis 1100 mg/100 g), aus denen durchschnittlich 32% des Calciums absorbierbar ist.
  • Einige Pflanzen sind ebenfalls gute Calciumlieferanten. Einige Gemüsearten wie Brokkoli, Grünkohl und Rucola sind mit > 80 mg pro 100 g ebenfalls wichtige Calciumlieferanten.
  • Auch Mineralwasser kann bedeutend für die Calciumversorgung sein. Ein Mineralwasser darf als calciumreich bezeichnet werden, wenn es in 1 l mehr als 150 mg Calcium enthält (der Calciumgehalt wird auf dem Etikett angegeben).
  • Einige Nüsse wie z. B. Haselnüsse und Paranüsse sind mit > 100 mg pro 100 g reich an Calcium.

Welche Funktion hat Calcium?

Calcium ist ein wichtiger Faktor bei der Blutgerinnung und unerlässlich für die Funktion jeder Körperzelle: Es stabilisiert die Zellwände, ist an der Signalübermittlung in der Zelle sowie an der Weiterleitung von Reizen im Nervensystem (z. B. Hören, Sehen, Berührungen der Haut) und in der Muskulatur beteiligt.

Calcium muss in ausreichender Menge mit der Nahrung zugeführt werden, um für die Ablagerung

im Knochen während des Wachstums und während der lebenslangen Remodellierung des Knochens und zum Ersetzen von Calciumverlusten über den Darm, die Nieren und den Schweiß zur Verfügung zu stehen.

Wie wahrscheinlich ist ein Calciummangel?

Calcium wird von einem etwa gleich großen Anteil der Bevölkerung in Mengen verzehrt, die unter- bzw. oberhalb der empfohlenen Zufuhr liegen. Eine mangelhafte Calciumversorgung birgt langfristige Risiken für die Gesundheit. Eine unzureichende Versorgung mit Calcium kann durch eine niedrige Zufuhr, eine geringe Absorption und hohe Verluste hervorgerufen werden. 

In der Nationalen Verzehrsstudie und deren Teilstudie VERA von 1985 bis 1988 wurde unter anderem die Calciumzufuhr von über 18 Jahre alten Männern und Frauen bestimmt. Demnach erreichten drei Viertel der Frauen und über die Hälfte der Männer nicht die Zufuhrempfehlung für Calcium.

Kann die empfohlene Calciumzufuhr über die Ernährung erreicht werden?

Ja, die empfohlene Calciumzufuhr können Menschen jeden Alters durch den Verzehr von natürlicherweise calciumreichen Lebensmitteln erreichen. Bereits mit dem Verzehr von ¼ l Milch und 50 bis 60 g Emmentaler Käse (2 Scheiben) ist die empfohlene Zufuhrmenge erreicht.

Quellen:

Weaver CM (2001). Calcium. In: Present Knowledge and Nutrition. 8th Edition. BA Bowman, RM Russell (Eds.) ILSI Press, Washington, DC, p. 273-280.

DGE/ÖGE/SGE/SVE (2000). Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Auflage. Umschau-Braus Verlag, Frankfurt/Main.

Heseker H, Adolf T, Eberhardt W, Hartmann S, Herwig A, Kübler W, Matiaske B, Moch KJ, Nitsche A, Schneider R, Zipp A (1994). Lebensmitttel- und Nährstoffaufnahme Erwachsener in der Bundesrepublik Deutschland. In: VERA-Schriftenreihe, Band III. W Kübler, HJ Anders, W Heeschen, M Kohlmeier (Hrsg.) Zweite, überarbeitete Auflage. Wissenschaftlicher Fachverlag Dr. Fleck, Niederkleen.

Mensink G, Burger M, Beitz R, Henschel Y, Hintzpeter B (2002). Was essen wir heute? Ernährungsverhalten in Deutschland. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Robert Koch-Institut, Berlin.

Kalium

Was ist Kalium?

Viel Kalium enthalten die Muskelzellen (etwa 60%) gefolgt von 8% in den Erythrozyten, 6% in den Leberzellen und etwa 4% des Körperkaliumbestandes in anderen Organen. Der Gesamtkaliumbestand des Körpers beträgt bei erwachsenen Männern und Frauen ca. 140 g bzw. ca. 105 g. Allerdings sind nur etwa 75% des Kaliumbestandes rasch austauschbar und stehen im dynamischen Gleichgewicht mit den verschiedenen Körperkompartimenten. 

Das Vorkommen in Lebensmitteln:

Der Kaliumgehalt des Trinkwassers beträgt in den EG-Ländern im Durchschnitt 5,7 mg/L. Tafelwässer enthalten in Deutschland durchschnittlich 21,2 mg/L. Aufgrund seiner Häufigkeit in der Erdkruste, ist Kalium in fast allen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Die Hauptquellen sind vor allem pflanzliche Lebensmittel wie: 

-Gemüse und Obst 890-6700 mg/kg,
-Kartoffeln 2700-5700 mg/kg,
-Reis 780-2890 mg/kg,
-Nudeln 530-2700 mg/kg und
-Brot und Getreideprodukte 940-3000 mg/kg.
-Milchprodukte 800-1300 mg/kg
-Fleisch, Geflügel 1030-4100 mg/kg und
-Fisch 1310-5000 mg/kg.

Kalium kommt in Obst und Gemüse meistens in Form von Kaliumcitrat, Kaliumphosphat und anderen Salzen vor, aber nur zu einem geringen Anteil als Kaliumchlorid. Infolge der Zubereitung der Lebensmittel (Garen, Kochen, Zerkleinern) können Kaliumverluste von 20 bis 50% auftreten. 

 

Welche Funktionen hat Kalium?

Kalium ist lebensnotwendig für normales Wachstum und zur Erhaltung des Lebens.
Als wichtigstes intrazelluläres Kation ist Kalium an der Tätigkeit von jeder Zelle beteiligt:

  • Regulation des Zellwachstums.
  • Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks.
  • Beeinflussung der Freisetzung von Hormonen (z.B. Insulin aus den Beta-Zellen) sowie Kohlenhydratverwertung und Eiweißsynthese.

Interaktionen: Von klinischer Relevanz sind Interaktionen von Kalium mit Natrium, Magnesium, und Calcium.

Kalium und Natrium:
Eine ausgeglichene Bilanz zwischen Natrium und Kalium ist wichtig. Eine exzessive Natriumzufuhr kann zur Kaliumverarmung führen und umgekehrt. 

Kalium und Magnesium:
Die Kaliumhomöostase steht auch in engem Zusammenhang mit dem Magnesiumhaushalt. Magnesium ist bekanntlich das zweithäufigste intrazelluläre Kation und spielt eine Schlüsselrolle in der intrazellulären Kaliumregulation. Kalium- und Magnesiumverluste haben in vielen Fällen miteinander zu tun. Diese werden durch massive gastrointestinale Kationenverluste, durch Diuretika, Alkohol und Antibiotika hervorgerufen.

Kalium und Calcium:
Kalium hat ferner einen positiven Einfluss auf den Knochenstoffwechsel, da eine höhere Kaliumzufuhr eine erhöhte Calciumausscheidung verhindert, die durch eine hohe Kochsalzzufuhr induziert wird. Kalium fördert somit die renale Calciumretention in der Niere und verhindert möglicherweise den Calciumabbau aus den Knochen.

Wie wahrscheinlich ist ein Kalium-Mangel?

Zu einem Kaliummangel kann es kommen durch 

  • unzureichende Zufuhr
  • gesteigerte renale Ausscheidung (Diuretika, Niereninsuffizienz, osmotische Diurese bei Diabetes mellitus
  • erhöhte gastrointestinale Verluste (Erbrechen, Diarrhöe, Fisteln) oder
  • vermehrte intrazelluläre Kaliumaufnahme (Acidosebehandlung, Glucose-Insulin-Therapie)

Die Kaliumaufnahme über Lebensmittel des allgemeinen Verzehrs hat bisher bei gesunden Verbrauchern zu keinen negativen Auswirkungen geführt, zumal eine gesunde Niere überschüssiges Kalium ausscheidet. Kaliummangel ist in den seltensten Fällen nahrungsbedingt. Ein Kaliummangel ist charakterisiert durch eine Verminderung des Gesamtkaliumbestandes des Körpers.

Quellen:

Marktl W (2003). Physiologie der Interaktion zwischen Kalium und Magnesium. J. Miner. Stoffwechs. 10: 5-7.

Niemeyer MI, Cid LP, Barros F, Sepulveda FV (2001), Modulation of the two-pore Domain acid-sensitive K+ channel TASK-2 (KCNK5) by changes in cell volume. J. Biol. Chem. 276: 43166-43174.

Shen M-R, Chou C-Y, Hsu K-F, Liu H-S, Dunham PB, Holtzman EJ, Ellory JC (2001). The KCL cotransporter isoform KCC3 can play an important role in cell growth regulation. Proc. Natl. Acad. Sci. 98: 14714-14719.

Young DB, Ma G (1999). Vascular protective effects of potassium. Semin. Nephrol. 19: 477- 486.

Ryan MP (1993). Interrelationships of magnesium and potassium homeostasis. Miner. Electrolyte Metab. 19: 290-295. 

Grossklaus R (1991). Vorkommen, Bedeutung und Bestimmung von Kalium. In: Die Trinkwasserverordnung. Einführung und Erläuterungen für Wasserversorgungsunternehmen und Überwachungsbehörden. K Aurand, U Hässelbarth, H Lange-Asschenfeldt, W Steuer (Hrsg.) 3., neubearbeitete Auflage, Erich Schmidt Verlag, S. 387-392.

Lemann J, Pleuss JA, Gray RW, Hoffmann RG (1991). Potassium administration reduces and potassium deprivation increases urinary calcium excretion in healthy adults [corrected]. Kidney Int. 39: 973-983.

Egan SK, Tao SS-H, Pennington JAT, Bolger PM (2002). US Food and Drug Administration’s Total Diet Study: intake of nutritional and toxic elements, 1991-96. Food Addit. Contam. 19: 103-125.

Souci SW, Fachmann W, Kraut H (2000). Die Zusammensetzung der Lebensmittel Nährwert-Tabellen. 6, revidierte und ergänzte Auflage. Bearbeitet von H Scherz und F Senser, medpharm, Scientific Publishers Stuttgart, CRC Press, Boca Raton, London, New York, Washington,DC.

Hartig W (1994). Moderne Infusionstherapie. Künstliche Ernährung. 7. Auflage. W. Zuckerschwerdt Verlag, S. 15-17, 85-95.

Phosphor

Was ist Phosphor?

Im Körper des Neugeborenen finden sich ca. 17 g Phosphor, in dem des Erwachsenen ca. 600-700 g. Mehr als 85% des Phosphors sind im Skelett und im Zahnapparat enthalten, ca. 65-80 g in den übrigen Geweben und nur etwa 2 g im Blut. Der Körper des Neugeborenen besteht zu ca. 0,5% aus Phosphor, der des Erwachsenen zu 0,65-1,1%. 

Das Vorkommen in Lebensmitteln:

Phosphor ist einer der am weitesten verbreiteten Nährstoffe. Reich an Phosphor sind v.a. proteinreiche Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Fisch und Eier. Wesentliche Mengen werden mit Fleisch und Wurstwaren (24%), Brot (14%) und Käse (9%) sowie mit Milchprodukten aufgenommen. Auch Nüsse, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse enthalten größere Mengen Phosphor. Relativ wenig Phosphor liefern dagegen Obst und frisches Gemüse. Vielen industriell hergestellten Lebensmitteln wird Phosphat zugesetzt, wie z.B. Colagetränken.

-Sonnenblumenkerne- 618mg/ 100g
- Gouda (30% Fett i. Tr.) 600mg/ 100g; Camembert (30% Fett i. Tr.) 540 mg/ 100g
- Roggenknäckebrot 433 mg/ 100g
- Kakaopulver 656 mg/ 100g
- Mischbrot 203 mg/ 100g

Welche Funktionen hat Phosphor?

Phosphor trägt zusammen mit Calcium zur Verfestigung der Knochenstruktur bei. In den Hydroxyapatit-Verbindungen sind Calcium und Phosphor im konstanten Verhältnis von etwa 2:1 enthalten. Phosphat ist zusammen mit Calcium der Hauptbestandteil des anorganischen Anteils des Skeletts. Organische Phosphorverbindungen sind wichtige Bausteine von Nukleinsäuren, die in allen lebenden Zellen vorkommen. Phospholipide, wie z.B. Lecithine, sind wichtige Strukturelemente von Zellmembranen. Zahlreiche Stoffwechselprozesse der Zelle werden durch Phosphorylierungsreaktionen reguliert. Als Bestandteil von Adenosintriphosphat (ATP) spielt Phosphor eine Schlüsselrolle bei der zellulären Energiebereitstellung und -umsetzung. Im Muskelgewebe ist vor allem Kreatinphosphat, die phosphorylierte Form des Kreatins, neben ATP wichtiger Energielieferant. Phosphat wirkt als Puffer im Intrazellularraum und Blutplasma im Rahmen des Säure-Basen-Haushalts.

Wie wahrscheinlich ist ein Phosphor- Mangel?

Ein nutritiver Phosphormangel ist infolge der reichlichen Zufuhr von Phosphor mit der Nahrung kaum möglich. Praktisch alle üblichen Lebensmittel enthalten diesen Nährstoff. Eine phosphatarme Ernährung ist gleichzeitig arm an Protein, Calcium sowie Vitaminen der B-Gruppe. 

Quellen:

D-A-CH (2000). Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Auflage, Umschau Braus GmbH, Verlagsgesellschaft, Frankfurt/Main.

FNB (1997). Food and Nutrition Board . Institute of Medicine: Dietary Reference Intakes for Calcium, Phosphorus, Magnesium, Vitamin D and Fluoride. National Academy Press, Washington DC, p. 146-189.

DGE (Hrsg.) (1980). Ernährungsbericht 1980. Frankfurt/Main.

Garg AN, Anderson JJB (2003). Phosphorus. In: Encyclopedia of Food Sciences and Nutrition. Second Edition. B Caballero, LC Trugo, PM Finglas (Eds.) Elsevier Science Ltd., Oxford, p. 4532-4546.

Brockhaus Ernährung (2001). Verlag Brockhaus GmbH, Leipzig - Mannheim, S. 518: Phosphor.

Grimm M, Jahreis G (2000). Phosphor in der heutigen Ernährung. Ernährungs-Umschau 47: 141-145.